Nach ziemlich langer Unterbrechung geht es hier weiter mit dem „Bilderkreisel“.
Wir hatten in der letzten Station etwa die Mitte der Straße Obere Promenade erreicht. Der erste Blick dieses Beitrags auf die Promenade erfolgt von „außerhalb“, nämlich von der anderen Seite des Flusses Hönne:
Das mittlere Haus von Foto 1 gibt es nicht mehr und dort steht inzwischen ein neues. Während die Baulücke bestand, gab es die Gelegenheit zum Durchblick auf die Bahnstrecke der Hönnetalbahn, die ansonsten wegen der Wohnbebauung verstellt war und ist:

Foto 2: mittlere Obere Promenade mit Blick durch eine Baulücke auf einen Zug der Hönnetalbahn;Juli 2013
Das nördliche (untere) Drittel der Oberen Promenade wird markiert durch eine alte und ansehnliche Fußgängerbrücke als Beginn eines Weges zum Walram-Gymnasium (heute: Gymnasium an der Hönne) und weiter zur Straße Lohmühle in der Altstadt. Hier ist die Sicht von der Brücke nach Westen auf die Promenade:

Foto 3: von der Walrambrücke („Saubrücke“) auf die mittlere Obere Promenade; nach Renovierung, Juli 2013
Im Volksmund heißt die Brücke auch „Saubrücke“, weil hierüber Schweine aus der Stadt (als ihre Bewohner noch überwiegend auf das Gebiet der heutigen Altstadt beschränkt war), auf Weiden jenseits des Flusses geführt wurden.
Als letztes Bild dieses Beitrags zeige ich den Blick von der Brücke zum untersten Abschnitt der Oberen Promenade:
Das kann man sich heute gar nicht mehr vorstellen, dass es einmal Schweinehut im Freiland gegeben hat.
Das nahm allerdings damals auch schon für die Umwelt bedrohliche Ausmaße an, als in unserer Gegend Schweineherden zur Mast mit Eicheln und Bucheckern in den Wald getrieben wurden, was den Fortbestand der Wälder – neben Holz-Raubbau für Heizung, Köhlerei, frühen Bergbau (Grubenholz) usw. – bedrohte.
Heute haben wir dagegen die industrielle Massentierhaltung mit all ihren schlimmen Folgen für u. a. das Trinkwasser und natürlich für die Tiere selbst …
Soweit ich das aus unserer Gegend weiss, waren die Berechtigungen streng geregelt, wer wo seine Tiere zur Eichelmast in den Wald treiben durfte. Aber es ist, ähnlich wie mit dem modernen Gesetz zum Schutz der Feldraine, wahrscheinlich ebenso oft missachtet worden. Prozessiert wurde deswegen zumindest reichlich, weil die jeweiligen Nachbardörfer gern die eigenen Gehölze schonten.
Ja, konfliktträchtig war das ganz sicher auch im Kleinen, z. B. zwischen einzelnen Dörfern und Nachbarn.
Hier wurde es richtig kritisch für die Wälder, als mit wachsender Bevölkerungs- (und Nutztier-)Zahl zugleich durch Bergbau (erst Erze im Sauerland, dann Steinkohle im „Pott“ ) und überhaupt Industrialisierung der Ausbeutungs-Druck für den Wald stieg.
Um dem Einhalt zu gebieten, wurde schließlich der Grundstein für die heutige Forstwirtschaft gelegt (inkl. Beschränkung, später Ende der Schweinemast).
Die Wälder des Sauerlands mussten für allzu viele Nutzer herhalten, das kann ich mir vorstellen.