Im letzten November entdeckte ich im Unterlauf der Hönne, Mendens Hauptfluss, auf einem Felsbrocken im (leicht) renaturierten Abschnitt in Höhe der Kläranlage einen Vogel, den ich auf dem allerersten Blick für eine (weibliche) Amsel hielt:
Ornithologisch lag ich damit falsch, aber zumindest die (deutsche) Namengebung stimmte teilweise. Es war nämlich eine Wasseramsel, die aber – anders als die Amsel/Schwarzdrossel – nicht zur Familie der Drosseln gehört:
Die Wasseramsel lebt an Bächen und kleinen Flüssen und bevorzugt schnell fließende Gewässer, in denen es strömt und sprudelt.
Die interessante – eher mit den Zaunkönigen als mit Amseln verwandte – Art, die sogar in den Bächen unter Wasser „über Grund“ ‚laufen‘ kann, hat sich wegen der Renaturierungsmaßnahmen an der Hönne wieder angesiedelt. Dabei ist die Umgebung der „Fundstelle“ gar nicht sonderlich naturnah, sondern liegt zwischen einer Kläranlage, einer Straße (mit Brücke) und dem vielgenutzten asphaltierten Hönne-Radweg:

Foto 3: Hönne und Hönneradweg in Höhe der Standorte von Foto 1 und 2; weiter hinten Straße „Abtissenkamp“ mit Brücke; ganz hinten u. hinter der Hönnemündung: Fröndenberg/Ruhr; wenige min nach Foto 2
An diesem Novembertag waren noch andere Liebhaber von Stromschnellen unterwegs, nämlich diese Kanuten, wenige hundert Meter flussaufwärts und wenige Minuten nach den Wasseramsel-Schnappschüssen:

Foto 4: Kanuten auf der Hönne unterhalb des Stembergs bei Menden-Bösperde; wenig oberhalb der Standorte der Fotos 1 – 3; November 2015
Kanuten sind heutzutage übrigens seltener hier anzutreffen als Wasseramseln …
So eine Wasseramsel beobachten zu können, finde ich sehr faszinierend. Bei uns sind solche schnellfliessenden Gewässer nur nicht vorhanden.
Dafür habt ihr die richtigen Gewässer und das richtige Gelände für die vielen Groß-(Wasser-)Vögel, die uns (meist) hier fehlen.
So gleicht es sich aus.
Da hast Du Glück gehabt, mit der Wasseramsel! Sie sind sehr selten…Ich habe nur einmal im Leben eine an einem Flüsschen in der Nähe von Freiburg gesehen.
Ich sehe zwar hier im Sauerland ca. 1 – 2 x im Monat eine Wasseramsel, bekomme sie aber fast nie auf ein (gutes) Foto.
Danke fürs Vorbeischauen (und Folgen) in meinem Blog.
Viele Grüße aus Süd-Westfalen nach Niederbayern!
Ich wusste gar nicht, dass es „da oben“ so viele Wasseramseln gibt…Übrigens, meine Mutter war Sauerländerin aus Olsberg, ich habe da als Kind immer bei der Oma die Sommerferien verbracht. Kennst Du Olsberg?
Mittelgebirgsbäche und -flüsse sind ja der angestammte Lebenraum der Wasseramseln. Auch hier am Nordrand des Sauerlandes hat sich ihr Bestand in den letzten Jahren wieder etwas erholt durch verbesserte Wasserqualität und Renaturierungsmaßnahmen.
Ja klar kenne ich Olsberg! Das liegt zwar so ziemlich am anderen Ende des Sauerlandes, aber ich bin jedes Jahr einige Male dort. Im Ortsteil Bigge leb(t)en außerdem entferntere Verwandte.
Bei Interesse kannst auch mal in meinem anderen Blog (Jahrestageszeitenbuch) unter dem Suchbegriff Olsberg nachsehen. Es müssten einige Bilder von dort dabei sein …
Viele Grüße,
Christoph
Danke Christoph! Kannst Du mir den Link zu dem anderen Blog senden? LG, Nadia (Mein Opa kam aus Bigge…Damals ein Skandal, dass der sich eine Olsbergerin zur Frau genommen hat :-))
Ja gerne, Nadia!
Ich schicke dann den Link direkt zu einem Beitrag aus Bigge:
https://jahrestageszeitenbuch.wordpress.com/2014/12/11/pausenplatz-mit-dinge-gemenge-durch-blick/
Viele Grüße und gute Nacht,
Christoph
P. S.: Stimmt, Olsberg und Bigge, das ist ein bisschen wie z. B. Garmisch und Partenkirchen 😉