Heute sind wir wieder einmal auf Mendens südwestlichem Aussichtsberg Gaxberg im Ortsteil Ostsümmern. Das erste Bild entstand von etwa halber bis 3/4 Höhe mit Blick nach Osten über Felder und die Stadt auf die östlich der Hönne liegenden Hügel und Berge:

Foto 1: vom mittleren Gaxberg nach Osten auf Platte Heide (mit St.-Marien-Kirche links) und Pellenberg; Waldberge hinten, von links: Kleine Haar, Große Haar, Lahrberg, Rothenberg; Januar 2009
Auf dem nächsten Bild habe ich per Zoom den runden weißen Kirchturm der kath. St.-Marienkirche und die beiden Mendener Hügel mit „Haar“ im Namen in Szene gesetzt:

Foto 2: vom Gaxberg (stark gezoomt) über Platte Heide (vorne) und Siedlungen um den Lahrbach auf Kleine und Große Haar; Januar 2009
Zwischen den sichtbaren Stadtteilen auf Foto 2 liegt kaum erkennbar das Hönnetal. Ebenso nur schwer auszumachen ist die (optische) Grenze zwischen Kleiner und Großer Haar; deshalb habe ich sie näherungsweise als gestrichelte rote Linie eingetragen. Zwischen beiden Hügeln (und Wäldern) liegt nämlich eine kleine Senke mit Feldern und Wiesen (vgl. Foto 1).
Auf dem nächsten und für heuten letzten Foto geht der Blick vom Gaxberg nach Nordosten, wo wir erstens entlang alter Strommasten und zweitens noch auf eine „dritte Haar“ gucken, nämlich den Haarstrang jenseits des Ruhrtals und jenseits der Stadtgrenze:
Gibt es eigentlich eine „Übersetzung“ für die Bedeutung des Begriffs „Haar“ im Zusammenhang mit Anhöhen? Mich hat schon immer das Rothaargebirge verwundert, und nun lieferst du noch mehr davon!
Stimmt…hört sich komisch an Haar, warum gerad alles mit Haar?
Viele Grüße aus dem Celler Land
Irgendwie habe ich geahnt, dass die Bedeutungsfrage zur Haar kommt 😉
Weil die Antwort (sprachwissenschaftlich) nicht ganz geklärt ist, habe ich im Artikel nichts dazu geschrieben. Für uns hier in (Süd-)Westfalen ist diese Bezeichnung für eine(n) (trockene/steinige) Anhöhe/Höhenzug/Hügelkuppe außerdem so allgegenwärtig und selbstverständlich, dass wir ihn kaum hinterfragen.
Es hat jedenfalls nichts mit dem (Frisur- etc.) Haar zu tun, es heißt ja auch ‚die‘ statt ‚das‘ Haar.
In dieser Bedeutung kommt Haar auch nur in Nordwestdeutschland, v. a. Westfalen vor. Es ist verwandt mit der häufigeren geograph. Bezeichnung „Haardt“.
Es kommt vielleicht von „hoch“ (im Sauerländer Platt z. B. „häog“ o. „hauge“), wahrscheinlicher bedeutet es aber „hart“ im Sinne von steinig-trocken oder auch „scharf-/kantig“.
Im Netz habe ich folgendes dazu gefunden:
http://wiki-de.genealogy.net/Haar_%28Familienname%29
https://christofspannhoff.wordpress.com/2015/03/27/uberlegungen-zur-etymologie-der-flurbezeichnung-haar/
Vor allem den zweiten Link fand ich sehr interessant. Danke.
Gerne! Zumal ich die wirklich sehr erschöpfende und weitgehend überzeugende Abhandlung aus dem zweiten Link vorher selbst noch nicht kannte 😉