In diesem Beitrag unserer Grenzwanderung kommen wir an einen entscheidenden Wendepunkt. Zum letzten Mal sehen wir die Ruhrmitte als Mendens Grenze. Danach geht es „an Land“, was ziemlich viel verändert … aber dazu mehr im nächsten Grenzen-Beitrag …
Wir stehen weiter am Fröndenberger (Nord-)Ufer der Ruhr und blicken auf das Grünland nordöstlich des Mendener Gehöfts Kühlsen (–> s. Grenzpunkte 29):

Foto 1: Ruhr bei Menden-Kühlsen, vom Fröndenberger Ufer; ganz hinten Felder und Wald bei Wickede-Wimbern; Oktober 2013
Ein großer Teil der auf Foto 1 zu sehenden Fläche liegt schon auf dem Gebiet der Gemeinde Wickede/Ruhr, die zum Kreis Soest gehört. Damit kommt die nächste Nachbarkommune Mendens ins Spiel – und an dieser Stelle zusätzlich ein weiterer Kreis. Der Schnittpunkt aller hier zusammentreffenden politischen (Verwaltungs-)Grenzen liegt mitten im Fluss:
Dieser Grenzpunkt, der gleichzeitig das Drei-Städte/Gemeinde-Eck Menden/Fröndenberg/Wickede und Drei-Kreise-Eck Märkischer Kreis/Unna/Soest bildet, ist der letzte Punkt der Stadtgrenze in der Ruhr auf unserer Grenzwanderung …
Es gibt aber noch einen letzten Blick vom Flussufer unserer nördlichen Nachbarstadt Fröndenberg über die Ruhr, wo viel Wickeder Gelände und nur im rechten 1/4 des Fotos Mendener Gebiet zu sehen ist:
Solche Grenzen im Zusammenhang mit Gewässern habe sicher in früheren Zeiten oft zu Zwistigkeiten geführt, weil da die Ausübungen verschiedener Nutzungsrechte leicht kollidieren konnten.
Das denke ich auch, zumal diese Grenze im Mittelalter zwei mehr oder weniger verfeindete Territorien (kurkölnisches Herzogtum Westfalen vs. Grafschaft Mark) getrennt hat.
Dann ist in den örtlichen Chroniken mit Sicherheit ein unterhaltsames Hickhack verzeichnet, bei dem es von skurrilen Geschichten nur so wimmelt. Wir haben hier ja auch traditionelle Landesgrenzen an der Elbe, und die Geschichten reichen von verletzten Fischereirechten über gestohlene Kühe (angeblich rübergeschwommen) und landflüchtigen Kleinkriminellen zu entführten Rekruten und dergleichen mehr.