Erst seit April dieses Jahres (2015) hat die Mendener Bevölkerung wieder Zutritt zu einem Hügel, der während und nach militärischer Nutzung fast 85 (!) Jahre lang nicht für den „Normalbürger“ zugänglich war. Es handelt sich um den höchsten Hügel im Stadtteil Papenbusch nordwestlich des Stadtzentrums. Von dort hat man zwar längst nicht so weite und schöne Ausblicke wie von den „klassichen“ Aussichtspunkten (z. B. Galbusch und Gaxberg), aber man sieht Ecken des Stadtgebiets, die von den altbekannten Stellen nicht zu erspähen sind:

Foto 1: Blick vom Kasernenwäldchen („Feldherrnhügel“) über das Gewerbebiet und Hochhäuser im Stadtteil Papenbusch Richtung Norden; ganz hinten: Fröndenberg; Ostern 2015
Der Hügel hat keinen offiziellen Namen. Er wird aber heutzutage wegen seiner Lage in der ehemaligen (erst Wehrmachts-, dann Britischen) Kaserne und aufgrund seines langjährigen Baumbestands Kasernenwäldchen oder – seltener – „Feldherrnhügel“ genannt.
Wo das alte Wäldchen gerodet wurde, ist jetzt der Blick frei auf die Siedlung zwischen den Stadtteilen Platte Heide und Papenbusch und vor dem Wald Saurenkamp:

Foto 2: Blick vom Kasernenwäldchen nach Nordwesten über u. a. die Gertrud-Bäumer-Str.; hinten der Saurenkamp; Ende April 2015
Am gerodeten Hang sind inzwischen junge Bäume (Schwarzerlen) nachgepflanzt worden. Sie behindern aber noch (lange) nicht den Ausblick.
Anders sieht es am Südhang des Hügels aus. Dort stehen noch die meisten der alten Eichen. Dennoch kann man einigermaßen hindurchgucken zum Stadtteil Platte Heide:

Foto 3: vom Südwesthang des Kasernenwäldchens über den Bräukerweg auf den Stadtteil Platte Heide (mit St.-Marien-Kirche); hinten Stadtforst Waldemei; Ende April 2015
Zum Kasernenwäldchen soll natürlich noch mehr im Blog erzählt und erklärt werden, aber nicht mehr heute und eher im ‚Bilderkreisel‘ oder in der ‚Vorher-Nachher‘-Reihe …
Sperrgebiete sind oft für die Natur ein Glücksfall gewesen, wo sich Pflanzen und Tiere ansiedeln und erhalten konnten, die anderswo weggepflügt und vergiftet worden sind. Ich hoffe, auch dieser Flecken Erde wird demenstprechend beobachtet und möglichst schnell mit entsprechenden Maßnahmen geschützt, falls sich dort ähnliche Beobachtungen machen lassen.
Ich denke, dass die Zeit von 1993 (Stilllegung der Kaserne) bis Anfang 2011 (Beginn der Sanierung/Rekultivierung) für die Natur hier auf dem Hügel am besten war. Denn während jener Jahre war das Wäldchen fast hermetisch abgesperrt und weder Soldaten noch Spaziergänger oder Holzfäller usw. tummelten sich dort.
Ich bin einerseits froh, dass hier endlich ein kleines Naherholungsgebiet für diese dicht besiedelte Ecke der Stadt entstanden ist, fürchte andererseits aber Lärm, „Trampelschäden“ und Müllberge. Landwirtschaftliches Wegpflügen und Vergiften dürfte immerhin nicht drohen …
Man wird sich hoffentlich rechtzeitig gezielt darum kümmern, gerade weil es einen qualitativen (Image-)Gewinn bedeutet, Naherholung und Naturschutz in so erreichbarer Nähe zu bekommen.
Wunderbar, wenn der Bürger wieder um eine Aussicht reicher wird. Da könnten die Herren Stadtplaner sicher ein Naherholungsgebiet oder eine Parkanlage hinzaubern.
Auf jeden Fall hast du uns eine weitere schöne Rundumsicht gezeigt. …sehr schön.
Liebe Grüße und einen schönen Sonntag wünsche ich dir.
I. Nixe
Grins…ich lese gerade: es ist ja ein Naherholungsgebiet…
Ich hätte es wohl besser im Beitrag selbst schon erwähnt. Aber ich will ja immer bestimmte Infos für spätere Beiträge aufsparen (ein Spleen von mir beim Bloggen) 😉
Beste Grüße,
Christoph