Mindestens so interessant und schön wie das Waldinnere sind die Ränder der Wälder. Waldränder sind nämlich immer Grenz- und Übergangsbereiche zwischen Wald und anderen Landschaften oder Bodennutzungen. Außerdem sind sie von außen gesehen so etwas wie die grünen Außenwände oder Fassaden und Zugangsbereiche des Waldes:
Der Waldrand erhält meist mehr Licht und Regen (aber auch mehr Wind) als das Waldinnere. Dort wachsen neben dem „Nachwuchs“ der Waldbäume auch viele Sträucher, v. a. lichthungrige Arten.
Auf dem obigen Bild lässt sich nicht erkennen, dass es ein echter Waldrand ist, könnte auch der Rand einer größeren Lichtung im Wald sein. Erst wenn man das benachbarte/angrenzende Gelände sieht, wird es deutlicher, besonders bei Straßen:
Straßen und Wege begleiten die Waldränder recht oft. Die eigentliche Geländegrenze bilden meist Böschungen oder Gräben.
Der Wald liegt im Hügel- und Bergland häufig oberhalb des „Nachbargeländes“. Dann geht es vom Waldrand nicht nur weiter in den Wald hinein, sondern zugleich bergan:
Seltener befindet sich der Wald(boden) unterhalb des Weges, wie hier am Westrand des Saurenkamps, wo der dammartig erhöhte Randweg eines ehemaligen militärischen Übungsplatzes verläuft:

westlicher Rand des Waldes Saurenkamp mit gegenüber dem Wald erhöhten Weg (abfallende Böschung rechts) am ehem. StOÜbPl Hengstspring; Juli 2012
Natürlich sind nicht immer Straßen, Wege, Gräben, Böschungen usw. die Grenzen zum Wald. Auch Gärten und v. a. landwirtschaftliche Flächen liegen oft am Waldrand und sind dann z. B. durch Zäune abgegrenzt: