Eine einzigartige, jahrhundertealte Tradtion wird jedes Jahr an Karfreitag in Menden gelebt.
Bei den Karfreitagsprozessionen tragen zuvor ausgeloste anonyme Träger in Christus-Verkleidung ein Holzkreuz durch Teile der Mendener Alt- und Innenstadt und über den Kapellenberg. Ihnen folgen jeweils viele Gläubige still oder mit Gebeten. Neben dem Alter dieser Tradition besteht die Einzigartigkeit der Mendener Kreuztracht darin, dass nicht nur eine Prozession stattfindet, sondern von Gründonnerstagabend bis Karsamstag früh beinahe zu jeder Stunde wieder neue Prozessionen.
Mehr Hintergrundinfos zur Mendener Kreuztracht gibt es u. a. hier im Online-Artikel der Westfalenpost v. 04.04.12.
Entlang des fest vorgegebenen und dadurch in jedem Jahr gleichen Kreuzwegs gibt es viele Stationen, so genannte Fußfälle. Sie sind durch Bildstöcke, Heiligenhäuschen oder Kreuze gekennzeichnet.
Der Kreuzweg hat sich auch in Straßen- , Wald- und Bergnamen niedergeschlagen.
So heißt die steile Straße hinauf zum Kapellenberg „Bittfahrt“. Der Kapellenberg heißt nach einer Kapelle mitten im Wald, die ungefähr die mittlere Station des 2,5 km langen Kreuzwegs bildet.
Der Kapellenberg besteht aus einem bebauten und einem bewaldeten Teil und er wird von den Mendenern oft einfach nur „der Berg“ genannt. An der (besser: an einer) Karfreitagsprozession teilnehmen heißt dann “ (mit) über den Berg gehen“.
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Das ist ja interessant. Etwas ähnliches findet hier in Wiedenbrück statt
http://de.wikipedia.org/wiki/Wiedenbr%C3%BCcker_Kreuztracht
LG, Petra
Ja, ich wusste, dass es Kreuztrachten auch in Wiedenbrück gibt. Überhaupt scheint das Gebiet des (Erz-)Bistums Paderborn ein Schwerpunkt dieser Tradition zu sein.
In Menden ist übrigens die Besonderheit, dass nicht nur eine (große) Prozession läuft, sondern eine große und ca. 20 (!) sog. Stundenprozessionen zwischen Gründonnerstagabend und Karsamstag in der Frühe.
Viele Grüße,
Christoph
Ja, das hatte ich gelesen.. das ist schon eine echte Anstrengung.
Ich muß es mit unbedingt mal ansehen…
LG, Petra